Voller Erstaunen und Freude schauen wir auf die vergangenen Wochen zurück. Eine verhältnismäßig kurze, jedoch umso intensivere Zeit der Vorbereitung und Durchführung des ersten offiziellen Kinderzeltlagers und Evangelisation in unserem Dorf Dinkovo im Nordwesten Bulgariens, einer, laut Statistiken, der ärmsten und unterentwickeltesten Regionen Europas überhaupt. Eine Zeit in welcher Gott in verschiedenster Weise uns seine Größe und Vielfalt demonstrierte und Menschen mit seinem Königsreich in Berührung brachte. Eine Zeit wo sich Glaube und Zweifel im Dauerkampf gegenüberstanden jedoch der Glaube triumphierte. Eine Zeit des Lachens und des Weinens, des Spielens und Lernens, des Kennenlernens und Verabschiedens, der Spannung und der Gelassenheit, der Trauer und der Freude, der Umarmung und des Loslassens.

 

 Erstes Lager 2010 

 

Kinderzeltlager und Evangelisation in Dinkovo, Bulgarien, 30.8. bis 6.9.2012 ⋅ soli deo gloria ⋅

 

“Kings Garden”

 

- Kinderzeltlager 2012 -

 

- Liebe Freunde -

 

 Tanzen, Spielen, Singen 

 

Was im Sommer 2010 als spontanes und improvisiertes Zeltlager für unsere Kinder und Kinder aus unserem Dorf begonnen hat, wächst unerwartet über diesen Rahmen hinaus. Fr diesen Sommer 2012 kam überraschend die Anfrage einer Zigeuner-Gemeinde, ob wir wieder ein Lager organisieren und ob auch ihre Kinder teilnehmen können. Ungeachtet der Tatsache, dass wir weder Erfahrung in diesem Bereich mitbringen, noch unser Grundstück zum heutigen Zeitpunkt über die geeignete Infrastuktur verfügt, lautete unsere Antwort, Ja. Wie heisst es nochmals? Glaube = Risiko? Klar, dass diese Woche für viel interessanten Stoff gesorgt hat und klar, dass wir hier nur einige Aspekte beleuchten können.

 

Unser 3000 m2 grosses und flaches Grundstück ist sicherlich ausreichend und ideal für ein Zeltlager, aber wie erwähnt fehlt es noch an passender Infrastruktur und entsprechender Erfahrung. So haben wir uns für eine 3-tägige Miniversion eines Zeltlagers mit maximal 20 Kindern entschieden. Die Anfrage lautete eigendlich für etwa 70 Kinder. Begeisterte Helfer aus allen Himmelsrichtungen haben sich spontan für die Teilnahme an diesem Abenteuer bereit erklärt. Große Gruppenzelte, Schlafsäcke etc. durften wir von einer bestehenden christlichen Organisation ausleihen, welche in Bulgarien seit über 12 Jahren in der Jungschar-Arbeit tätig ist. Eine improvisierte Aussentoilette musste für 40 Personen ausreichen. Gekocht und gegessen wurde genauso improvisiert, aber kästlich. Geduscht bzw. gebadet wurde halt im Fluss. Die Kosten konnten wir zum kleinsten Teil über die Lagergebühr decken (€ 2.50 pro Kind für 3 Tage Vollpension, kostendeckend wäre bei € 5) und den Rest über verschiedene freiwillige Beiträge.

 

 Feed the hungry 

 

 Abkühlung im "Lom" 

 

Für Donnerstag 30.8. erwarteten wir dann unsere kleinen Gäste. Als wir die Gruppe vom Bahnhof des Nachbardorfes abholen wollten, mussten wir erfahren, dass uns die Polizei schon bereits zuvor gekommen war! Die gesamte Gruppe mit Pastor Elia und den Leitern wurde zur Polizeiwache geführt, wo dann die große Fragerei über das Wer, Was und Warum losging. Für diejenigen die noch die Zeiten des Kommunismus erlebten, wurden Erinnerung an die Vergangenheit wachgerufen. Auch während den kommenden Tagen war die Polizei noch ein paar mal bei uns auf Besuch, doch eine ernstgemeinte Einladung zum Essen wollten sie dann doch nicht annehmen. Mit Verzögerung erreichten wir dann gemeinsam unser Camp. Es folgten Empfang, Registration, Erfrischung, Kennenlernspiel und erstes gemeinsames Mittagessen. Die Zeit bis zum Abend

 

Ansonsten war die Zeit im Lager mit viel Spielen, Singen, Beten, Faulenzen, Baden, lange und tiefe Gespräche am Lagerfeuer und schlalflosen Nächten erfüllt. Leider hieß es dann am Samstagnachmittag schon viel zu früh wieder Abschied zu nehmen von den neuen Freunden. Vielleicht bis nächsten Sommer?

Auf Grund der verschiedensten Rückmeldungen seitens Teilnehmern, Helfern und Organisationsteam, sind wir alle hell begeistert b&252#er das Erlebte und dies umsomehr im Bewustsein der überwundenen Schwierigkeiten und dem miefenden Plumpsklo 

 

 Viel Zeit zum Spielen 

 

und der geplanten Dorfevangelisation füllten wir mit verschiedenen Spielen. Von den rund 130 Dorfbewohnern fanden sich, zu unserem eigenen Erstaunen, gegen 50 Seelen im Dorfsaal zur Filmpräsentation "Maria-Magdalena" ein. Ein Film über das Leben Jesus. Pastor Stanislav aus Sofia ergänzte die Filmpräsentation mit einer passenden Kurzbotschaft. Anschließend an die Filmvorführung fanden dann die eigentlichen persönlichen Gespräche statt. So wie es heisst, war dies die erste offiziell angelegte Evangelistion in unserem Dorf. Die Offenheit einzelner Bewohner trifft uns tief. Ab heute gleicht unser Garten einem Bienenstock, ein reges Kommen und Gehen und weiteren tiefen Austausch zwischen unseren Mitarbeitern und Dorfbewohnern bestimmen das Bild.
Auch dieses Jahr sind es einige Kinder aus dem Dorf, die spontan am Lagerleben teilnehmen, was für sie offensichtlich eine willkommene Abwechslung zum ansonsten monotonen und trostlosen Dorfleben darstellt. Dass sie nebst den zahlreichen Lageraktivtäten und der geistigen Nahrung mit uns auch den Esstisch teilten ist ja selbstverständlich. Was uns anfänglich nicht wirklich bewusst war, dass es vielen der Kindern so ziemlich an allem fehlt: Wärme, Geborgenheit, Sicherheit, Sinn, Würde und eine Perspektive aber dann auch Essen, Kleidung und z.T. auch nur ein eigenes Bett. Ein Erlebnis scheint uns hier noch besonders erwähnenswert: Nasko, ein 12 jähriger, ziemlich wilder Junge aus dem Dorf, war schon während der Vorbereitungsphase um uns herum und blieb es bis zum Moment unserer Abreise. So war es auch sein Wunsch uns am Sonntag in die 300 Seelengemeinde von Pastor Elia zu begleiten, wo Martin zum Predigen eingeladen wurde. Am gleichen Abend kam dann Nasko auf uns zu, mit dem Wunsch ein Gotteskind zu werden!? Ziemlich erstaunt über seine Äußerung wollten wir uns vergewissern ob wir ihn richtig verstanden haben und fragten deshalb nach, wie er das denn meinte. Er erzählte uns wie sch mutzig er sich innerlich fühle und er Vergebung seiner Sünden wünscht. Das Erstaunliche dabei ist, dass es bis dahin noch zu gar keinem entsprechendem Gespräch mit Nasko kam und er somit einer eigenen tiefen Überführung folgte. Eine klare Entscheidung die er dann auch gleich mit einem ebenso klaren Gebet um Vergebung und Erettung besiegelte. Dass bei diesem Ereignis noch 2 andere Kinder vom Dorf dabei waren und die Chance dieses Gebet ebenfalls gleich nutzen wollten, sei hier ebenfalls noch erwähnt.

 

 Stanislav und Zora 

 

Nun stehen einige Fragen in der Luft: Wie soll's weitergehen? Was geschieht mit den Menschen in Dinkovo? Wer kümmert sich um sie? Bereits liegen konkrete Anfragen für mindestens 2 weitere Camps für 2013 vor.
Plätze für Lager und Retraiten etc. gibt es im übrigen Bulgarien etliche, aber nicht so im Nordwesten. Von verschiedenen Seiten wissen wir, dass sich offenbar in diesem Teil des Landes noch niemand mit dem Durchführen von solchen Lagern befasst hat obschon der Wunsch und Bedarf groß ist. Bei einem landesdurchschnittlichen Monatslohn von ca. Ü 250 reicht es oft nicht für das Notwendigste, also allzu verständlich, dass ein Zeltlager nicht gerade die Prioritätenliste anführt. Umsomehr in dieser Region, wo das Einkommen noch unter diesem Schnitt liegt und die Arbeitslosigkeit am höchsten ist. Wer kann es sich also leisten seine Kinder in ein Lager zu schicken, ganz zu schweigen wenn dies noch mit zusätzlichen, hohen Reisekosten verbunden ist.

 

Wir träumen davon die Infrastruktur unseres Grundstückes an die Bedürfnisse anzupassen, zu verbessern und zu erweitern, so dass solche Lager auch in Zukunft möglich sind. U.a. wird ein entsprechendes Umbauprojekt der alten Scheune kostenlos durch einen befreundeten Architekten ausgearbeitet. Hier noch weitere Bereiche:

•  Umbau der Scheune in ein Massenlager und Versammlungslokal mit Küche, Duschen und WC mit dem Ziel, die gesamte Infrastruktur auch anderen zugänglich zu machen. In der Vergangenheit hatten wir schon entsprechende Anfragen ob wir unser Haus und Garten für Retraiten vermieten würden, mussten aber leider aus genannten Gründen absagen.
•  Weitere Bäume sollen auf der großen Wiese gepflanzt werden um für Schatten zu sorgen, ohne

 

 Außentoilette auf Sickergrube 

 

den es während der heißen Sommermonate (Temperaturen um die 40°C und mehr) unerträglich ist.
•  Einzäunung und Sicherung des Grundstückes.
•  Wasserversorgung. Entweder muss für eine ausreichende Wasserversorgung ein zusätzlicher Brunnen gebohrt oder das Grundstäck an das öffentliche Netz angeschlossen werden.
•  Des Weiteren benötigt es auch Gruppenzelte, Schlafsäcke und Unterlagen, später dann vielleicht auch Zivilschutzbetten, Bälle, Seile und was es sonst noch für ein Jungscharlager braucht.

 

 Nasko 

 

Bis heute konnten wir alles (Roden des Grundstückes, Umbau Wohnhaus, Anbau Bad, Renovation von Hausanbau etc.) mit eigenen Mitteln umsetzen, sind nun aber durch die laufende Entwicklung an einen Punkt gekommen wo wir Mithilfe suchen. Nebst Gebet in verschiedenen Bereichen, tatkräftiger Unterstützung eventuell bei Bauarbeiten und/oder Unterstützung bei der Durchführung von Lagern, materiellen Spenden im oben genannten Rahmen sind es natürlich auch zweckgebundene Geldspenden auf welche die Weiterführung dieses Projektes angewiesen ist. Auch sind Kleidersammlungen (Kleider, Schuhe, Haushaltwaren, Fahrräder) ab einer gewissen Menge sehr willkommen. Näheres dazu auf Anfrage.

 

Lasst uns gemeinsam Schätze im Himmel sammeln und unseren Lohn von Gott erwarten.
Wir freuen uns, gemeinsam mit Euch in diesem Ackerfeld Gottes zu arbeiten.

Wenn ihr gerne noch mehr in Erfahung bringen möchtet, zögert nicht uns zu kontaktieren. Wir freuen uns von euch zu hören.

Herzliche Segenswünsche

Familie Martin und Biserka Kräuchi-Petrova

 

 Teil des Organisationsteams 2012 

 

 

 

 

 

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